Eines der prägendsten städtebaulichen Projekte der nächsten Jahre in Rösrath wird die Wohnbebauung am Hack, gegenüber der Feuerwache an der Kölner Straße. Gegen die Planung hat sich eine Anwohnerinitiative gegründet. Mit dieser traf sich nun eine Delegation der Oppositionsparteien SPD, FDP, ForsPark und Die Linke zu einem konstruktiven Austausch.

Als „OSMAB’s Klein Manhattan“ bezeichnet die Bürgerinitiative Bebauung Haus Hack die von dem Hoffnungsthaler Immobilienunternehmen geplante Entwicklung auf dem Gelände zwischen Kölner Straße und Pestalozziweg. In einem Ortstermin mit der Initiative haben sich am 11.02.2022 Vertreterinnen und Vertreter der Oppositionsparteien SPD, FDP, ForsPark und Die Linke über Bedenken der Anwohner informiert und Lösungsansätze angesprochen.

In einem Punkt waren sich die Parteien schnell einig: Zuallererst müsse die Stadt für eine ausreichende Infrastruktur sorgen: Kitas und Tagespflege, Grundschulkapazitäten, Ärzteversorgung sowie Angebote für Senioren. „Und zwar bevor die Häuser stehen“, betonte Yannick Steinbach (ForsPark). Die Kritik der Bürgerinnen und Bürger richtet sich insbesondere gegen die Zufahrt in das Wohngebiet über den Pestalozziweg und die damit verbundene Verkehrsbelastung. Aber auch die Gebäudehöhen mit zwei bzw. drei Vollgeschossen zuzüglich Staffelgeschoss ist den Nachbarn ein Dorn im Auge. „Wir sind natürlich nicht ganz gegen eine Wohnbebauung“, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative. Gegen die massive Planung, wie sie OSMAB mit Unterstützung der Partei Die Grünen und der Bürgermeisterin realisieren wolle, habe seine Initiative aber bereits rund 500 Unterschriften gesammelt und noch mehr Unterstützer auf ihrer Homepage registriert. Hierzu stellte Jürgen Bachmann (SPD) klar, dass der Investor natürlich seine Planung habe, die Entscheidungen aber mehrheitlich im Stadtrat erfolgten und die Opposition dort auch mitreden werde. Dem Wunsch der Anwohner nach einer lockeren Einfamilienhausbebauung mussten die Politikvertreter allerdings eine Absage erteilen. „Uns ist es ganz wichtig, dass in Rösrath preisgünstige Mietwohnungen entstehen, was nur durch Geschosswohnungsbau möglich ist“, erklärte Petra Zinke (SPD). Ergänzend gab Tom Höhne (FDP) zu bedenken, dass das Immobilienunternehmen das bestehende Baurecht bestmöglich ausnutzen wolle und die Politik „diesem Interesse mit guten Argumenten entgegentreten“ müsse. Ein solches Argument sei die problematische Tiefgaragenzufahrt über den engen und bereits stark belasteten Pestalozziweg, konstatierten die Teilnehmenden nach der Ortsbesichtigung. Besser sei eine Zufahrt über die Kölner Straße, wie es auch die Bürgerinitiative angeregt habe. Das „muss die Verwaltung mit dem Straßenbaulastträger Straßen.NRW klären“, forderte Alexandra von der Ohe (Die Linke). Die Vertreterinnen und Vertreter der vier Parteien würden dabei auch in Kauf nehmen, dass dann möglicherweise etwas kleiner gebaut werden müsse. 

Die Vertreter der Bürgerinitiative zeigten sich erfreut über das Gespräch mit den Oppositionsparteien und das gemeinsame Verständnis von einer lebenswerten Stadt. Die Kontaktliste für ein Follow-Up ließen sie sich gerne aushändigen.