„Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin froh einmal wieder hier zu Hause zu sein. Denn nach vielen Nächten mit Horst Seehofer und Jürgen Trittin ist meine Resozialisierung noch nicht vollständig abgeschlossen. Aber ich befinde mich auf dem Wege der Besserung.“

Gleich zu Beginn seiner Rede auf dem Neujahrsempfang des FDP Kreisverbands Rhein-Berg machte Christian Lindner auf charmante Weise deutlich, dass er in keiner Weise mit der Entscheidung des Sondierungsteams zum Abbruch der Jamaika-Gespräche hadert. Just an dem Tag, an dem ein außerordentlicher Parteitag der SPD in Bonn mehrheitlich entschieden hat, in eine weitere Große Koalition gehen zu wollen.

Im übervollen Kreishaus zeigte der Bundesvorsitzende auf, nach welchen Trendwenden die Liberalen streben, an welchen Stellen die Widerstandkräfte der politischen Wettbewerber am größten sind und wie es nach Überzeugung der FDP gelingen kann, die Zukunft der Menschen in der Bundesrepublik positiv zu beeinflussen: Mit Vertrauen in die Leistungsbereitschaft des Einzelnen, mit einer vernunftorientierten Einwanderungs- und Asylpolitik sowie mit einer ökonomisch orientierten Europapolitik.

Wer erwartet hatte, zu Beginn des Jahres 2018 auf eine geknickte Oppositionspartei zu stoßen, musste sich gründlich getäuscht sehen. Die FDP strotzt vor Zukunftsfreude und Gestaltungswillen. Dies wurde auch in den optimistischen Reden deutlich, die die stellvertretende Kreisvorsitzende Anita Rick-Blunck und der Vorsitzende der Kreistagsfarktion Michael Becker hielten. Wärend sich die „große Politik“ mit Themen wie der Regierungsbildung, dem Brexit oder der transatlantischen Zusammenarbeit befasst, drehen die Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker in den Kommunen beständig und erfolgreich an den kleinen Rädchen im Getriebe.  Prägnant brachte es Anita Rick-Bkunck auf den Punkt: „Ein Mitgliederzuwachs von 50 Prozent zeigt, lieber Herr Lindner, dass nicht nur Sie in Berlin gute Arbeit leisten, sondern auch wir hier vor Ort – in Ihrem Wahlkreis.“